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  Der Karpfen meines Lebens
 

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Der Karpfen meines Lebens

(Ein Bericht von Anni)


Es war mal wieder ein Tag zuhause, an dem mein Freund es kaum noch aushalten konnte, weil die Sehnsucht zum Wasser viel zu groß war. Eigentlich war die Abfahrt erst am Dienstag geplant, aber weil Schatzi ständig Hummeln im Hintern hat, fuhren wir schon einen Tag eher los an unser Hausgewässer.

Angekommen am Wasser wollten wir uns erst einmal einen Platz aussuchen, der weniger schlammig war, als der an dem Martin zuvor schon einige Nächte zusammen mit Maik verbracht hatte. Natürlich durften wir nicht zu weit von den Spots entfernt sitzen, an denen mein Freund die letzten Male schon so gut gefangen hatte. Aber so leicht war das nicht, denn eigentlich kamen dazu nur zwei weitere Stellen in Frage. Die eine schloss ich sofort aus, denn es war kaum Platz für unser Challenger und die Mücken fraßen uns schon in den 2 Minuten fast auf, in denen wir uns umschauten. Die andere Stelle sah schon etwas besser aus, aber Mücken gab es dort trotzdem. Was meine Laune nicht gerade hebte, es war warm, das Tackle-Hucken über die 300 Meter war anstrengend genug und dann auch noch diese Viecher…
Nach etwas Verschnaufpause bauten wir erstmal das Camp auf und natürlich auch mein neues Stalker-Pod und die Fox-Ruten, die ich von Schatzi übernehmen durfte.
Allzuviel Hoffnung für mich hatte ich nicht, da ich in den vielen vergangenen Nächten eher weniger Glück beim Karpfenangeln hatte, doch das sollte sich schnell ändern…
Aber die erste Nacht verging erstmal ziemlich ruhig, am nächsten Morgen kontrollierte ich noch einmal, ob meine Bissanzeiger auch noch funktionierten und war schon ein wenig enttäuscht, dass die Nacht über kein Fisch an meinen Montagen vorbeischaute.
Dann auf einmal signalisierte mir mein Pieper, dass er wirklich noch heile war ^^
Ich stieg ab ins Boot, denn bei dem ganzen Kraut konnte ich den Fisch unmöglich bis ans Land drillen. Bis dahin lief eigentlich alles soweit ganz gut, doch wie der Zufall - oder in diesem Fall wohl meine Nachlässigkeit - so wollte, verlor ich genau 2 Meter bevor ich ankam den Fisch durch einen Bruch des Vorfachs - typisch dachte ich mir -.-
Also wieder die Rute ins Boot und mit leerem Kescher zurück ans Ufer fahren…
Dass Martin als erfahrener Karpfenangler nicht gerade erfreut war, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.
Also doch erstmal frühstücken und noch eine rauchen, nachdem die Rute wieder startklar gemacht wurde. Martin legte sich schon wieder auf seine Liege und ich ging erstmal pullern, ganz in der Annahme, dass um diese Uhrzeit eh nicht mehr viel passieren würde, denn es war schon gegen 10 Uhr. Doch die Karpfen wollten mich wohl eines Besseren belehren, gerade als ich knappe 50 Meter von meinen Angelruten entfernt war, hörte ich ein weiteres Piepen - aber nicht nur so ein bisschen, nein, ein richtiger Run, wie es meine Bissanzeiger wohl zum ersten Mal erlebten. “Super” dachte ich mir - wenn man einmal nicht da ist… Aber zum Glück war ja Martin in der Nähe und konnte den ersten Anhieb setzen, damit ich mich in Ruhe ins Boot setzen konnte um den Fisch zu drillen. Es war windig und alles voller Kraut, ich habe mich wirklich bemüht, doch perfekt war es nicht - Schatzi stand am Rand und raufte sich schon seine letzten noch vorhandenen Haare aus lauter Angst um die guten Ruten, die er mir vermacht hat ^^
Aber dann habe ich den Fisch doch noch in den Kescher bekommen, ich glaubte es selber kaum, meine Knie waren ganz zittrig als ich zurückfuhr und ich hatte ständig Angst der Kescher könnte kaputtgehen ^^’
Als ich wieder am Ufer ankam sagte ich zu Martin: “Das ist ein Guter!“, daraufhin meinte er: “Ja, der wird sicher seine 20 Pfund haben.” - ja aber da hat er noch nicht den GANZEN Fisch gesehen… Das musste er dann zugeben als er den Fisch in Richtung Waage hob, diese zeigte Tatsächlich nach Abzug des Wiegesacks 27,5 Pfund an! Juhuu, mein erster richtig guter Fisch! Also ab zum Fotografieren und schnell wieder zurücksetzen, seitdem wusste ich wie viel Spaß und Reiz das Karpfenangeln haben kann! Man weiß schließlich nie was kommt, oder

Bis zum nächsten Vormittag hatten wir insgesamt noch 3 weitere Läufe - jedoch konnten wir keinen einzigen davon auf die Abhakmatte legen - den Grund dafür fanden wir erst heraus, als wir schon beim abbauen waren. Denn beim Auseinandernehmen der Ruten zog ich mir einen Haken direkt in meine Jacke. Schatzi meinte schon belustigt: “Na den kriegste wohl nicht so ohne weiteres wieder da raus!” - denkste! Er rutschte schon förmlich von alleine aus den Maschen wieder hervor und erst dann bemerkten wir, dass der Internethändler wohl versehentlich statt normalen Haken die ohne Widerhaken eingepackt hatte -.- Tja kein Wunder, dass die Fische im Kraut so leicht flüchten konnten…

Natürlich könnte man jetzt auch noch anmerken, dass ein verlorener Karpfen auf meine Kappe ging, weil ich mir ziemlich sicher war, dass Martin während des Drills in seine eigene Schnur gefahren ist… Na ja, das war natürlich nicht so, es war tatsächlich ein Karpfen dran, der sich dann ordentlich im halben See verstrickt hatte…
Dass Martin auch über diese Aktion nicht gerade lachen konnte weiß wohl jeder der ihn kennt ^^’

Aber ich konnte doch noch einiges in diesen zwei Tagen dazulernen, was mir hoffentlich in Zukunft helfen wird, mehr Karpfen sicher zu landen!

In diesem Sinne Petri Heil allen Gleichgesinnten und nicht den Kopf hängen lassen, wenn mal etwas schiefgeht oder die Übung fehlt, denn dieser Karpfen beweißt:

Auch ein blindes Huhn findet mal einen Korn!







Eure Anni
 
 
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