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  Paylakes
 

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Paylakes - ein Traum vieler Karpfenangler.



Wir standen wie jedes mal vor dem gleichen Problem. Es war ein Tag vor Beginn des nächsten Ansitzes und wir hatten noch keine Entscheidung gefällt wo es genau hingehen soll. Aufgrund immer stärker überwachter Bootsverbote entschieden wir uns für ein eher schwach frequentiertes Gewässer und wollten dort an einer sehr abgelegenen Stelle unser Glück versuchen. Wir waren gezwungen einen günstigen Augenblick ab zu passen, da wir mit dem Boot zu unsere Stelle übersetzen mussten. Wir beluden also alles, schauten nach ob wir immer noch alleine sind und machten uns auf den Weg. 2 Touren sollten es werden bevor das ganze Tackle am Platz lag. Es verging eine Weile bis wir unser Camp fertig hatten und alle Ruten im Wasser waren. Es wurde Nachts und wir vertrieben uns die Zeit mit ein paar Fotos des Mondes und tranken unser Bier.


Plötzlich klingelte mein Handy und mein Kollege Maik war an der Strippe. Er berichtete mir von einer Jahreshauptversammlung des LAV Sachsen Anhalt auf der mal wieder das Thema Karpfenangeln und Bootsbenutzung durchgekaut wurde. Es wurde beschlossen, dass die Kontrollen drastisch verschärft werden sollten und gerade über den 1. Mai mussten wir also folglich mit Stress am Wasser rechnen. Wir waren sehr verunsichert und wollten jegliche Aufregung vermeiden, da man uns in der Vergangenheit schon oft genug den Spaß am Wasser geraubt hat. Immerhin kamen wir auf 3 Kontrollen innerhalb von 3 Ansitzen.

Wir schliefen eine Nacht drüber und beschlossen dann nach nicht mal 24 Stunden den ganzen Weg zurück über Wasser bis zum Auto zurückzulegen um das Gewässer zu wechseln. Wir wollten einfach keinen Stress.

Wir machten einen kleinen Zwischenstop an unserer Wohnung und benutzen das Internet um uns schneller über ein neues Gewässer einig zu werden.

Wir fanden in der Nähe von Leipzig einen See der einen sehr guten Eindruck hinterließ. Die Wochenkarte war erschwinglich und wir telefonierten sofort mit dem Eigentümer. Die Informationen welche er uns gab klangen sehr viel versprechend. Wir zögerten also nicht lange und machten uns auf den Weg.


Es sollten genau 77 Kilometer bis zum See sein. Wir hielten vorher noch kurz beim Angelspezi in Leipzig an um die notwendigen Lizenzen zu erwerben. Geschafft! Nun nur noch die restlichen 5 Kilometer bis zum See. Dort angekommen mussten wir nur noch wenigen Minuten auf den Chef des Hauses warten. Er übergab uns einen Schlüssel für den Schlagbaum und zeigte uns kurz das Gewässer. Er erwähnte die vermeindlich besten Stellen und riet uns zu einem Platz auf der Halbinsel. Er erklärte uns kurz die Regeln welche wir zu beachten hatten. Diese ließen mein Herz höher schlagen. Kein Bootsverbot, fast alle Angelstellen mit dem Auto erreichbar und durch ein Schlagbaum abgesperrtes Gebiet welches ruhige Nächte garantiert.






 

Wir bezogen also unsere Stelle auf der Halbinsel und fischten auf Longrange. Die interessanten Punkte lagen circa 400 Meter entfernt. Es wurde inzwischen dunkel und die Montagen lagen immer noch nicht im Wasser. Nach dem wir mit dem Echolot ein paar Kanten und Plateaus markiert hatten, legten wir Marker an diese Stellen um ein späteres Ansteuern in der Nacht zu erleichtern.


Es sollte ruhig bleiben und die erste Nacht verging ganz ohne Aktionen. Am nächsten Morgen wollte ich mich nochmal mit dem Boot auf dem See umsehen und bemerkte beim umsetzen der Marker, dass sich eisenhaltige Tonerde am Markerblei befand. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein Karpfen diese Stellen bei der Futtersuche aufsuchen würde und setzte den Marker auf eine Sandbank welche eher kiesiger Natur war. Auch an den neuen Stellen wurden die neuen Bissanzeiger nicht eingeweiht. Nach 2 Tagen auf der Halbinsel entschlossen wir uns vom gegenüberliegenden Ufer zu fischen um so besser an die heißen Spots gelangen zu können. Um nicht lange drumherum zu reden vergingen auch dort 2 Nächte ohne nennenswerte Laute der Bissanzeiger. Unmut machte sich breit und wir waren etwas enttäuscht. Ich wollte nicht aufgeben und machte mich aus dem Grund nochmal mit dem Boot auf den Weg. Es sollten Fische bis 30 Pfund in dem See schwimmen und die mussten ja irgendwo sein. Am Ende des Sees machte ich eine kleine Bucht ausfindig in der sich eine riesige Sandbank befand. An der einen Seite verlandete die Bank und in der Seemitte gab es dann einen sehr drastischen Abfall von circa einem Meter von 3-4 Meter Wassertiefe. Nun begann eine gigantische Aktion. Wir mussten begreifen, dass sich unsere Stelle durch circa 800 m sehr schlammigen Weg von der neuen Stelle trennte. Somit mussten wir das komplette Tackle mit unserem 2m Schlauchhboot übersetzen. Annika erklärte sich dafür bereit, da sie ein ganzes Stück zierlicher ist als ich konnte sie wesentlich mehr Tackle pro Fahrt transportieren. An der neuen Stelle angekommen bauten wir alles zum 3ten mal wieder auf und waren schon etwas genervt. Wir setzen unsere Marker genau an der Kante um nachts auf jeden Fall die Montagen sicher ins Flachwasser zu bringen. Ich tröstete mich nur mit meinem nackten Optimismus und hoffte auf gute Fische. Die Montagen lagen im Wasser und ich sagte gerade zu Annika, dass wir sicherlich heute Nacht belohnt werden für den ganzen Aufwand. Kaum hatte ich den Satz ausgesprochen klingelten die neuen Bissanzeiger und der Fisch war am Haken. Nach kurzem knackigen Drill konnten wir den ersten Fisch sicher landen und machten schnell noch ein paar Fotos, bevor das Tageslicht ganz weg sein sollte. Wir konnten in den drei verbleibenden Nächten aus 11 Runs 6 Karpfen und einen Döbel landen. Gerade die zweite Nacht brachte sehr viel Fisch und war mit ihren -4 Grad Grund genug für einen Fressrausch bei den Fischen. Die neuen Boilies gaben den Rest dazu und so zuckte die Rute einige Male in der Nacht los. Leider verloren wir den ein oder anderen Fisch in einer sehr großen Krautbank aus Fadenalgen, die uns von der Sandbank trennte. Die Algen schienen die Fische nicht mehr freizugeben und selbst ein Drill vom Boot verbesserte die Lage nicht wirklich. Die tiefen Temperaturen und die Feuchtigkeit in Form von Regen machten uns sehr zu schaffen und so entschied ich mich nach 2 Fischen und einer Perücke auf meiner rechten Rute gegen ein erneutes auslegen. Zwar wollte ich unbedingt die Ruten rausbringen. Aber die Kombination aus Sturm, kalten Temperaturen und Regen machte das ganze unmöglich. Also blieben sie bis zum Sonnenaufgang liegen und wir konnten die restliche Nacht durch schlafen. Am Morgen wurde alles neu beködert und wir konnten uns auf eine neue Nacht mit hoffentlich noch mehr Fisch freuen. Zwar wurde diese Nacht wesentlich wärmer, jedoch blieb der Regen. Wir durften 3 mal zum Rodpod laufen und konnten 2 Fische sicher über den Keschrrand führen. Am morgen danach, dem Tag der Abreise gab es dann noch ein kleines Fotoshooting mit den in der Nacht gefangene Fischen. Wir bauten im Regen ab und schleppten alles zurück zum Auto. Inzwischen hatten wir nach langem Suchen einen Weg gefunden der deutlich kürzer war. Also blieb uns die Tour mit dem Boot erspart.

 



Das erste mal in meiner noch kurzen Karriere als Karpfenangler konnte ich behaupten, die gefangene Fische wirklich durch Ehrgeiz erarbeitet zu haben und verließ stolz den See. Es war eine traumhafte Woche in der wir uns ganz in unserem Dasein als Karpfenangler entfalten konnten. An dieser Stelle möchte ich den Betreibern des Sees danken und freue mich sehr auf ein baldiges Wiedersehen.

 


 

Annika und Martin.




Martin's tolle Serie von 7 bis 18 Pfund (wird Zeit für die Großen)
 







 
 
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