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Kalte Nächte
Es war mal wieder soweit. Maik und ich zogen für 2 Nächte ans Wasser. Es sollte wieder an das bekannte Frühjahrsgewässer gehen, jedoch diesmal mit einer anderen Futterstrategie. Wir hatten ein paar Tage vorgefüttert und unsere Partikelmischung fast komplett gegen Pellets und große Boilies eingetauscht um auch die großen Fische an den Platz zu bekommen. Maik wählte sogar komplett andere Spots um vielleicht die Zugrouten großer Fische zu kreuzen.
Wir fuhren mit dem Boot raus um die markierten Punkte zu befüttern. Es landeten Mais, Weizen, Pellets und verschiedene Größen von Boilies im See. Gefischt wurde auf Tiefen von 70 cm bis hin zu knappen 2 Metern. Es war sehr stürmisch und wir hatten kaum eine Chance die Ruten vernünftig abzulegen. Ich traute mich dann doch raus und fuhr sie auf knappe 220 m an die gegenüberliegende Schilfkante. Dort angekommen legte ich noch ein paar Pellets neben das Rig und fuhr auf direktem Wege zurück. Puuh, ich war froh wieder an Land zu sein. Mit dem kleinen Schlauchboot schon nicht ganz ohne.

Kaum war ich an Land und hatte eine Zigarette im Mund, lief genau diese Rute los. Etwas ungläubig schaute ich zum Pod und sah wie ganz langsam Schnur vom Spulenkopf der Stratos gezogen wurde. Ich nahm die Rute auf und schlug an. Ich merkte am anderen Ende eindeutig Fisch. Die geflochtene Schnur übertrug die Schwanzschläge sehr gut und die 2,5 lbs Blanks übermittelten das Signal an mich.
Baaaaaaaaam, plötzlich ruckte die Rute und die Montage saß bombenfest. Ich machte etwas Druck und merkte jedoch sehr schnell, dass es keine Krautbank sein konnte. Die Montage war wie festgeknotet und ließ sich keinen Millimeter bewegen. Ich schaute auf den See und sah die inzwischen etwas größeren Wellen und die fast orkanartigen Böen, die die 22 Hektar Wasserfläche in eine Art schaumiges Meer verwandelten. Ich wusste genau das ich mit den 2,5 lbs Ruten nur begrenzt Druck machen könnte und fragte mich, ob es möglich sei den Hänger überhaupt zu lösen. Dazu sei gesagt, dass wir keinen E-Motor dabei hatten, denn normalerweise sind dort auch Boote verboten und wir wollten nicht unnötig Aufsehen erregen. Also machte ich mich los und belastete das komplette Tackle von der Rolle bis hin zum Haken aufs Maximale. Ich hatte Zweifel ob die Rute alles schadlos übersteht und wurde unsicher ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Nach circa 10 Minuten kam ich am Grund des Hängers an. Zwei riesige Findlinge nicht kleiner als ein halbes Auto hielten mit aller Gewalt den Haken fest, der sich dann aber doch löste als ich die Rute Senkrecht über dem Hindernis hatte. Ich fuhr zurück und wechselte zur Sicherheit das Rig. Die Rute blieb aber genau wie Maiks Stöcke an Land und wir wollten erst Besserung abwarten. Gegen Abend fuhren wir dann alle Montagen raus und fütterten erneut etwas.
Die erste Nacht verlief komplett ohne Aktionen und wir zweifelten schon an unserer Taktik. Wir fütterten am Morgen nochmal nach und sahen dabei, dass unser Futter komplett verschwunden war und die Futterplätze folglich angenommen wurden. Warum dann aber keine Aktion? Wir veränderten nochmal die Rigs und fischten vorsichtiger. Kleinere Haken und dünnere Vorfächer sollten die Fische in den Kescher bringen.


Der zweite Abend rückte näher und wir bereiteten so langsam den Grill vor. Es gab leckeres Putenfleisch und wir tranken dazu leckeres Hefeweizen. Ich alberte am Feuer etwas rum und sagte nur so zum Scherz: „Gleich geht’s los!“ Nur wenige Sekunden nach meinem Witz rannte meine Rute los und direkt wussten wir es sei ein Karpfen. Er zog gut Schnur von der Spule und bis ich die Rute abheben konnte, waren bestimmt 20 Meter weniger auf dem Continentalspulenkopf der Stratos. Ich setze mich ins Boot und fuhr auf den komplett ruhigen aber stockfinsteren See. Nach kurzem Drill konnte ich den ersten Fisch des Ansitzes über den Kescherrand führen. Klein aber fein. Zwar wollten wir diesmal andere Pfundzahlen keschern, allerdings merkten wir schnell, dass wir es nicht wirklich beeinflussen können. Die Nächte waren sehr kalt und wir haben trotz vernünftigem Schlafsack etwas zu frieren gehabt. Das Thermometer zeigte -3 Grad an und dazu kam die enorme Luftfeuchtigkeit durch den aufsteigenden Nebel des Sees, welcher wärmer war als die Luft. Als die Rute neu ausgelegt war und ich den ersten Fuß an Land hatte ruckte es in der zweiten Rute. Ich nahm sofort Kontakt zum Fisch auf und landete den zweiten Karpfen sicher vom Boot aus. Maik konnte wenige Minuten nach mir noch einen schönen Karpfen laden, der sich aber leider kaum im Gewicht unterschied. Somit gingen wir wieder mit unter 20 Pfund nach Hause und wollten uns für das nächste Mal wieder auf ein Gewässer mit größeren Fischen festlegen.

Danke fürs Lesen und viel Spaß allen Gleichgesinnten.
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